Bergfotografie kurz erklärt: Welche Blende, Verschlusszeit, Lichtempfindlichkeit?

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Bergsport ist Naturerlebnis, Erholung und Abenteuer. Auch wenn man gerne fotografiert, möchte man sich da nicht lange mit Technik beschäftigen, sondern viel mehr Flora und Fauna genießen. Zumindest ist das bei uns so. Damit du am Berg in Zukunft nicht mehr automatisch Fotografieren musst – mit schwankenden Ergebnissen – oder ewig deine Einstellungen an der Kamera suchen musst, hier unsere kurzen Tipps zu den wesentlichen Einstellungen in der Kamera.

Bergfotografie: Welche Blende, Verschlusszeit, Lichtempfindlichkeit nehme ich?

Du hast natürlich hoffentlich unseren Ratgeber Bergfotografie gelesen, zumindest aber das Tutorial für Landschaftsfotografie, falls nicht, solltest du das jetzt nachholen, dann verstehst du die Grundlagen viel besser.

Wir empfehlen dir, den manuellen Modus zu wählen – Modus: M. Die beiden halbautomatischen Modi Av/TV (teils auch anders benannt, je nach Hersteller) kannst du auch nutzen, dennoch ist unserer Meinung nach meistens der M Modus am sinnvollsten, da du hier alles selbst, schnell und doch ruhig einstellen kannst.

Manuelle Kamera Grundeinstellungen bei der Bergfotografie

Blende: ca. f8

Lichtempfindlichkeit (ISO): 100

Verschlusszeit: ca. 1/320

Was wir bei der Bergfotografie wollen

Wir wollen durchweg ein recht scharfes Bild, also eine stark geschlossene Blende, aber sie muss auch nicht stärker geschlossen sein als nötig. Bei Blende f8 sind die meisten Objektive im Schnitt am schärfsten. Probiere mit deinen Objektiven aus, wann sie bei ähnlichen Bedingungen die schärfsten Ergebnisse liefern und siehe diese Blendeneinstellung als deinen zukünftigen Mittelwert – einige Objektive sind bereits bei Offenblende knackscharf, andere erst bei Blende F10 oder gar f14.

Ausserdem wollen wir ein möglichst klares Bild ohne Bildrauschen, also eine niedrige Lichtempfindlichkeit (ISO). Bei den meisten Kameras ist dies der Wert ISO 100. Wähle die geringste (natürliche) Lichtempfindlichkeit bei deiner Kamera bzw. den niedrigsten Wert.

Ausserdem bewegen sich Berge (meist) nicht, das bedeutet, wir können die Verschlusszeit so ange wie nötig wählen. In Abhängigkeit von der Brennweite und eurer Zittrigkeit bist du mit einer Verschlusszeit von 1/320 einer Sekunde (bis etwa Brennweite 300) auf jeden Fall auch ohne Stativ auf der sicheren Seite.

Diese Einstellung ist tagsüber bei normaler Helligkeit ein guter Wert, um über das Histogramm und zwei-drei Testfotos zu einer ordentlichen Belichtung zu kommen, ohne die Automatik zu bemühen.

Tipp: Du kannst auch erst die Automatik fotografieren lassen und schaust dir dann die ausgegebenen Werte an und schaust dir im Histogramm an, ob das Ergebnis ungefähr passt.

Manuelle Anpassungen in der Bergfotografie

Je geringer die Brennweite deines Ojektivs, desto eher kannst du die Verschlusszeit in dunkleren Lichtverhältnissen verlangsamen. Meist erhält man mit einer Verschlusszeit mit “1/Brennweite” eine Sekunde ein nicht verwackeltes Ergebnis. Bei sich bewegenden Sportlern liegst du je nach Schnelligkeit der Bewegung bei rund 1/500 bis 1/2000 meist im richtigen Sektor um die Bewegung einzufrieren.

Wenn du Unschärfe in den Bild geben möchtest, oder das Bild trotz knapper Verschlusszeit noch zu dunkel ist, öffnest du die Blende (bzw. umgekehrt schließt die Blende weiter).

Bezüglich der Lichtempfindlichkeit bzw. Sensorrauschen genießen wir die Vorteile moderner Kameras vollumüfänglich: Bis Iso 400-1600 liefern heutzutage (2018) moderne Kameras sehr gute Ergebnisse und dem Bergfotografen damit viel Spielraum.

Fazit Kameraeinstellungen beim Fotografieren in den Bergen

Wenn du dicht entscheidest manuell zu fotografieren, musst du meist nur wenig an den einmal gefundenen Grundeinstellungen an diesem Tag bzw. generell ändern. Unserer Meinung nach fährt man mit dieser Strategie langfristig am effektivsten und hat am meisten Freude mit seinen Bildern.

 

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