Bergfotografie: Die beste Kamera für deine Bergtouren und Wanderungen

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Die wohl häufigste Frage, die einem Fotografen gestellt wird, ist die nach der Kamera. “Welches ist die beste Kamera für Bergfotos?” oder “Mit welcher Kamera hast du das Foto gemacht?” Eigentlich ist das in den meisten Fällen eine relative banale Antwort. Dumme Fragen gibt es nicht,  daher versuchen wir dem ganzen hier auf den Grund zu gehen – weniger theoretisch, sondern rein aus der Praxis der Bergfotografie. Gibt es die beste Kamera für die Outdoorfotografie?

Man sieht ein schönes Foto und fragt nach der Kamera mit welcher dies erstellt wurde scheint ein fast antrainierter Reflex heutzutage zu sein. Interessiert man sich für ein Thema googelt man heutzutage danach, oder schaut sich passende Seiten und Gruppen in den sozialen Medien an. Ohne es zu merken, taucht man bereits in die Filterblase ein und sieht folglich hautpsächlich das, was der Algorythmus einem zeigen möchte, und wofür andere bezahlen, dass es uns gezeigt wird. Natürlich bezahlen hier vorrangig die Menschen und Institutionen für ihre Sichtbarkeit, die etwas verkaufen – was dann letztlich oftmals die Kamerahersteller und Händler sind. Wir glauben an den Pixelwahn, daran, dass man Fotos ab sofort nur mit der neuesten Ausrüstung schiessen kann. Auch wenn wir wissen, dass das Werbung ist, ein bisschen beeinflusst werden wir doch.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein

Dabei ist das Kameramodell der mit Abstand am wenigsten wichtige Faktor bei der Bergfotografie und generell beim Outdoor fotografieren. Wesentlich wichtiger ist, dass man vor Ort ist, und am besten zur richtigen auch am richtigen Ort, seine fotografische Ausrüstung bedienen kann, sie versteht, und auch sicher wieder zuhause ankommt. Ob man nun das neueste Profimodell hat, mit einer Analogknipse oder dem Smartphone fotografiert, ist dabei wirklich zweitrangig.


Über den Autor

Hey! Ich bin Marius, Gründer von Mountain Moments. Als ursprünglicher Flachlandmensch verbringe ich meine Zeit am Liebsten draußen in den Bergen! Lerne das Mountain Moments Team kennen und lies unsere Tipps, Tricks und Foto-Abenteuergeschichten im Blog.


Die beste Kamera für die Bergfotografie?

Klar, Gearporn und das beschäftigen mit der passenden Ausrüstung kann schon an sich Spaß bereiten, ein gutes Foto entsteht damit allerdings noch lange nicht. In einem Restaurant fragt man den Koch schliesslich auch nicht, welche Töpfe er für das vorzügliche Mahl benutzt.

Die beste Kamera am Berg? Ist die, die man dabei hat. Ganz einfach. Den Akku aufgeladen, Speicherkarte (bzw. Speichermedium) mit ausreichend Platz für einige Aufnahmen ist die Grundvoraussetzung.

Was ist eine gute Kamera für die Bergfotografie?

DIE BESTE Kamera gibt es nicht. Für die Bergfotografie allerdings kann man die Anforderungen an eine gute bzw. taugliche Kamera recht eindeutig festmachen. Eine gute Kamera besitzt unserer Erfahrung nach folgende Eigenschaften:

  • Gute Bildqualität: Mit einer großen Sensorgröße erreicht man eine bessere Bildqualität. Ideal ist eine Kamera mit Vollformat-Sensor, ein Sensor in APS-C Grösse tut es meist aber auch. Mit Ausnahme von Astrofotografie und professionellen Foto-Dienstleistungen reicht meiner Meinung nach eine Kamera mit APS-C Sensor aus.
  • Hochwertige tragbare Objektive: Viel mehr noch als die Kamera beeinflussen hochwertige Objektive die Bildergebnisse. Eine gute Mischung aus hochwertig verarbeiteten Gläsern, aber nicht allzu schwer und teuer hat sich bei uns über ein Jahrzehnt nun durchgesetzt.
  • Geringes Gewicht: Wer auf die Berge steigt, muss alles Material hoch und wieder runter tragen. Da wir unsere Knie gerne bis ins Rentenalter funktionstüchtig halten möchten, beschränken wir uns mehr als andere Fotografen bei der allgemeinen Ausrüstung. Meist nur eine Kamera, ein (hoffentlich) geladener Akku, zwei Speicherkarten, 1-3 möglichst Objektive. Das Gesamtgewicht bleibt so oft unter/um 2-3 zusätzliche Kilogramm.

Welche Kamera soll ich mir für Bergfotografie kaufen?

Du musst dich früher oder später entscheiden: Profiqualität oder einfach zu Transportieren.

Du musst dich zwischen Profiqualität und einfachen Transport entscheiden

Profi-Kamera

Unsere favourisierten Profi-Modelle sind derzeit die Nikon Vollformat Kameras. D610, D750, D800 bis D850. Praktisch nutzen wir immer noch die Nikon D610 – sie ist die kleinste/leichteste DSLR-Vollformatkamera. Der Sprung zu den D800er-Modellen würde ein kleines bisschen mehr Qualität bringen, wäre aber sehr teuer und man müsste noch mehr Gewicht tragen. Bei  den klassischen Spiegelreflex-Kameras von Nikon wie auch Canon gibt es eine große Auswahl an neuen und gebrauchten Objektiven und zudem eine große Auswahl an Drittherstellern.

Mit der Vollformatkamera auf Skitour, Foto: Nina

Neuere elektronische Modelle haben insbesondere nicht die große Auswahl an Objektiven, bzw. nur mit Einschränkungen und sind auch was Sportfotografie anbelangt weniger tauglich. Wir haben seit Ende 2018 auch die Nikon Z6 in Benutzung und favourisieren weiterhin die alte D610. Die weiteren Hauptgründe ist die längere Akkulaufzeit bei den DSLR-Modellen, der schnellere Autofokus, sowie die geringe Anfälligkeit zu Sensorverschmutzungen und geringere Ausfallwahrscheinlichkeit.

Vorteile der elektronischen Verschlussmodelle (Nikon Z6, Canon RP, Sony Alpha 7III) sind die deutlich besseren Fähigkeiten zum Filmen.

Alle anderen Features einer Kamera sind für uns quasi nicht relevant. Für Sportfotografie reichen uns etwa 6 Bilder/Sekunde, Fokussiert wird per Spotfokus, belichtet und eingestellt wird manuell. Alle weiteren modernen Features brauchen wir nicht (und damit möchten wir dafür auch kein Geld ausgeben).

Lies jetzt unseren großen Ratgeber zur Landschaftsfotografie

Gute Kamera für jede Bergtour: Unser Tipp für einen guten Kompromiss

Wenn du die beste Qualität weniger wichtig ist, du lieber Spaß am fotografieren hast und wenig Gewicht und Umfang schleppen magst, kaufe dir ein kleineres Modell.

Prinzipiell reicht dir für tagsüber ein Smartphone! Die meisten modernen Smartphones mit Baujahr 2015 oder später sind da recht ähnlich.

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Hättest du erkannt, dass dieses Bild mit einem Smartphone (aus 2012!) statt mit einer Profiausrüstung gemacht wurde?

Wenn du mehr Möglichkeiten haben willst, auch mal zoomen möchtest und auch zu Sonnenuntergang schöne Bilder machen magst, solltest du dir eine Kompaktkamera mit Wechselobjektiv kaufen.

Mit einer Kompaktkamera und Wechselobjektiven hast heine deutlich größere Sensorgröße als am Smartphone und damit eine schon ziemlich gute Vorraussetzung auch kreativ werden zu können. Dennoch passt die Kamera mit einem Normal-Objektiv locker in eine Jackentasche, Hosentasche, in deine Hand oder in ein kleines Rucksackfach.

Am geeignetsten finden wir derzeit die Sony Modelle mit Apsc-Sensorgröße. Sony stellt ohnehin die meisten Sensoren her, die auch die anderen Hersteller verwenden, hat aber bei der modernen spiegellosen Technik derzeit etwas die Nase vorn und du kannst gleich noch ziemlich gut damit filmen.

Die Ausrüstung ist nicht entscheidend beim Berge fotografieren!

Unser Favourit ist die Sony Alpha 6300 – sie ist derzeit ein günstiges Auslaufmodell und bietet dennoch alles Wichtige. Investiere zu diesem eher günstigen Auslaufmodell das gesparte Geld lieber in gute, kleine Objektive – z.B: eine 35 oder 50mm Festbrennweite oder ein optionales Tele-Zoom.

Oder noch besser: Investiere das gesparte Geld besser in eine Fotoreise zu einer herausragenden Location in den Alpen!

Jetzt wo du weisst, welche Fotoausrüstung sinnvoll für dich ist, willst du doch sicher auch noch die schönsten Orte in den Alpen kennenlernen, um sie auszuführen, oder? Dann solltest du dir jetzt unser neues Buch sichern: Mountain Moments – Die schönsten Fotospots und Wanderungen in den Alpen.

Hier haben wir die schönsten Orte und Fotogelegenheiten in den Bergen zusammengefasst. 30 Wanderungen mit 95 Fotospots sind so ausgewählt und beschrieben, dass auch du diese wunderbaren Landschaften selbst erleben kannst – inkl. GPS Tracks und Wanderkarte und allen weiteren Infos.

Das Buch kannst du dir hier näher anschauen verschenke es doch gleich noch an jemanden, mit dem du diese Orte besuchen und fotografieren gehen willst!

Exkurs: Die beste Kamera aus der praktischen Sicht des Bergfotografen

Neulich ging es auf einen Aussichtsberg in der Nordschweiz. Auf halbem Weg, also immerhin knapp 500 Höhenmeter und etwas über eine Stunde schweisstreibender Fussmarsch stellte ich fest, dass ich zwar meine Ausrüstung (immerhin etwa 4kg) im Rucksack dabei hatte, aber der eingepackte Akku der falsche war. Die Batterieanzeige blinkt, der Auslöser betätigt sich nicht.

Klare Sache: Die Batterie ist leer. Nach bereits gut einer Stunde schwitzen in der Sommerhitze hat man nun zwei Möglichkeiten: Wieder runtergehen und vermutlich an diesem Tag nicht wieder bergauf, zumindest jedoch zu spät für ein schönes Sonnenuntergangsfoto, oder weitergehen und eben nicht die sonst handverlesene Kameraausrüstung nutzen können. Was würdet ihr tun?

Nach dem Motto “the best camera is the one thats with you” ging es natürlich weiter bergauf. Die Wolkenstimmung war vielversprechend, die Zeit passte, die Berge wäre allerdings auch noch ein paar Jährchen vor Ort. Ich hatte noch mein Smartphone dabei sowie meine kleine, handliche Digiknipse. Der Akku hier hält nicht besonders lange, 35, 40 Bilder vielleicht, das Objektiv ist eine 35mm KB-äquivalente Standard-Festbrennweite. Keine idealen Bedingungen für Landschaftsfotografie in einem Bergmassiv, in dem man noch nicht fotografieren war.

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Zutaten für ein gelungenes Bergbild? Location, Location und Timing. Dieses Bild wurde mit einer Kompaktkamera aufgenommen.

Beurteilt selbst anhand dieses Bildes: Welche Kamera ist die bessere? Die Profi-Ausrüstung, die eventuell unten im Tal liegt, mit der Sicherheit, dass ihr nicht mehr dorthin kommt, wo ihr geplant hattet? Oder die Kamera die man dabei hat und bei der man schliesslich zumindest irgendetwas festhalten kann?

Ok, das war jetzt natürlich kein Gearhead-Tipp, nachdem du in den nächsten laden rennst und glaubst die beste Kamera haben zu müssen. Und genau das ist auch unser Ziel bei Mountain Moments.

Die Ausrüstung ist nicht entscheidend beim Berge fotografieren. Eine Kamera ist nur ein Werkzeug, um Eindrücke festzuhalten und Ausschnitte aus der Wirklichkeit zu erschaffen. Ob deine Kamera schwarz, rosarot, gepunktet, ob du ein besonders mächtiges Modell hast, oder die Kamera GPS/Wlan, automatisches Teilen im neuesten sozialen Kanal hat, ist dabei wahrlich nicht wichtig.

Du möchtest mehr zur Bergfotografie bzw Outdoorfotografie wissen? In diesem Tutorial gehen wir auf die wichtigsten Punkte zur Bergfotografie ein. Hier lernst du die notwendigen und wichtigen Punkte für bessere Bergfotos. Du willst den schnellen Erfolg – ohne dich groß mit der Fotografie zu beschäftigen? Hier unsere 5 besten schnellen Tipps für bessere Bergbilder und Outdoorbilder.

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4 Kommentare
    • mountainmoments sagte:

      Gerne. Für Foto und Video solltest du dich bei den Spiegellosen Modellen umschauen, die sind den Spiegelreflexmodellen für die Videofunktion deutlich überlegen. Wir foto-filmen derzeit auch zusätzlich mit der Nikon Z6 (sehr gute Gesamtleistungen, höherer Preis) und der Sony Alpha 6300 (gute Leistung, sehr klein und leicht).

      Antworten

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  1. […] die Nikon D610 nun die beste Kamera für Landschaftsfotografie? Nein. Unserer Meinung nach ist die beste Kamera die, die du dabei hast. Egal welche Marke oder welcher Produktname draufsteht und was für tolle Features sie auch hat. […]

  2. […] Meinung nach, ist man meist mit einer Kamera und nur 1-2 Zoomobjektiven in den meisten Fällen sehr gut ausgerüstet für die meisten lohnenden Bildgelegenheiten. Klar, ein Milchstrassenpanorama wird es dann nicht […]

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