Objektive zum Berge fotografieren: Tipps zur Objektivwahl
Ein gutes Bild machen der Fotograf und seine Objektive. Objektive sind in der Bergfotografie eine der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Man will keine kiloschweren Trümmer auf den Berg schleppen bis der Rücken schmerzt, andererseits will man als Fotograf scharfe Bilder mit brillanten Farben. Wir zeigen dir, welche Objektive sinnvoll sind, um Berge zu fotografieren und welche Ausrüstung wir (und andere Profis) am Berg dabeihaben.
Berge fotografieren: Die besten Objektive
Objektive bestimmen maßgeblich die Qualität deiner Bilder, mehr noch als das Kameramodell. Spitzequalität ist hier meist auch spitzenmäßig schwer und groß. Wer allerdings hoch hinaus wandert, muss viele Stunden auch sein Material tragen. Gewicht/Qualität/Anzahl bei der Objektivwahl wollen daher gut überlegt sein.
Welche Objektive für die Bergfotografie?
Welche Objektive du für die Bergfotografie genau einsetzt, hängt natürlich von deinem Kameramodell bzw. Kamerahersteller und dem Bajonett (der Teil, der Objektiv mit Body verbindet) ab.
Wir können dir hier daher nicht exakt ein Modell nennen, sondern zeigen dir, nach welchen Eigenschaften du suchen solltest. Unsere Tipps brauchen in etwa ein Mindestbudget von 300 Euro.
Über den Autor
Hey! Ich bin Marius, Gründer von Mountain Moments, Outdoor-Profifotograf, Journalist, Sozialwissenschaftler und Bergliebhaber aus Leidenschaft! Lerne das Mountain Moments Team kennen und lies unsere Tipps, Tricks und Foto-Abenteuergeschichten im Blog.
Kriterien für Objektive für Bergfotografie: Bildqualität, Gewicht und Größe.
Die Qualität deiner Bilder entscheidet sich an deiner Objektivwahl. Da es hier um Feinheiten in der Bearbeitung und Vergütung der Gläser geht, gilt, dass im Durchschnitt teurer auch besser ist.
Wir wollen also eine sehr gute Qualität zu geringem Gewicht/Größe. Zwei Gegensätze, die sich schwer miteinander vereinen lassen und einen Kompromiss brauchen.
Unsere Objektivempfehlung zur Bergfotografie
Da wir Gewicht und Platz sparen müssen, und gleichzeitig einen großen Brennweitenbereich abdecken brauchen wir Zoom-Objektive. Die Brennweiten sind großteils bautechnisch so bedingt und schwanken aber logischerweise je nach Sensorgröße.
Die zwei Standard-Zoommodelle sind:
- Standard-Zoom: Bei einer Vollformatkamera ca. 24-70mm, bei APSC-Sensoren ca. 18-50mm bzw. ca 12-40mm bei MFT-Sensoren.
- Tele-Zoom: Die meisten Hersteller bieten sehr gute und brauchbaren 70-200mm Zoommodelle an.
Viele dieser Objektive werden mit Offenblende f4 oder f4-5.6 angeboten, andere oft mit f2.8. Der Vorteil der größeren Offenblende ist die Tauglichkeit für Freistellen und Aufnahmen bei dunklen Verhältnissen, der Nachteil ist ganz klar das Gewicht.
Profis quälen sich oft mit den f2.8 Offenblende-Objektiven, Amateure sind oft mit den f4-Modellen besser beraten.
Wenn du mehr wissen willst, lies unsere ausführlichen Empfehlungen zum Kamera- und Objektivkauf für Bergfotografie.
Objektive mit oder ohne Stabilisator?
In Zweifelsfalle immer ohne Stabilisator. Spart Gewicht und Platz und ist zum Fotografieren in den Bergen selten wirklich sinnvoll (wenn du filmst, macht ein Stabilisator dagegen mehr Sinn).
Hat die Sensorart einen Einfluss auf die Qualität und Größe bei den Pobjektiven?
Ja, ganz klar. Und das in zweierlei Hinsicht:
- Ein kleiner Sensor benötigt auch nur kleinere Objektivdurchmesser. Ein kleinerer Durchmesser bedeutet, wir brauchen kleinere und weniger dicke Optiken im Objektiv (und natürlich sind die weiteren Anbauteile teilweise dann auch kleiner). Ein Apsc-Sensor hat also von Haus aus kleinere und leichtere Objektive als ein Vollformat-Sensor
- Die Art des Sensors: Ein moderner elektronischer Sensor kann rein bauartbedingt aber ist definitiv auch aufgrund des Funktionisumfangs anspruchsvoller als ein älterer klassischer DSLR-Sensor. An einem Sensor der hervorragende Videoaufnahmen zulässt, ergibt es Sinn, ein Objektiv zu nutzen, das diese Funktion auch ausfüllt. Objektive mit einem videotauglichen Fokusmotor sowie generell schnelleren Motor für schnelle Serienaufnahmen und schnelle Fokusarten, sind schwerer und etwas größer als alte Objektive. Objektive für DSLR-Kameras sind oft kleiner, oftmals ist die Fokusnachführung deutlich langsamer, und auch die AUflösung und Qualität der Gläser ist oft geringer.
Wir haben festgestellt, dass Größe und Gewicht bei der Objektivwahl in der Bergfotografie wichtig ist. Ist es also überhaupt sinnvoll sich die neueste Ausrüstung mit elektronischen Sensoren und Videofunktionen zuzulegen?
Diese Frage musst du für dich selbst beantworten. Wir nutzen beide Systeme. Die schwerere Ausrüstung nutzen wir prinzipiell eher, wenn es eine Tour ist, die wir perfekt dokumentieren wollen. WIr greifen zur leichteren Ausrüstung (meist eine Apsc-Kamera mit elektronischem Sensor und einem sehr kleinen Standarzoom), wenn die Bildausbeute nur zweitrangig ist.
Tipp: Mit einem kleinen, aber ausreichend guten Standard-Zoom kann man auch Magazin-Cover erstellen. Es muss nicht immer das beste vom besten sein. In den Bergen haben wir andere Prioritäten, also im Studio.
Mountain Moments-Ausrüstung: Welche Objektive wir verwenden
Unser Standard-Setup: Vollformat-Kamera, dazu ein 28-75mm, f2.8 Standard-Zoom als „Immerdrauf“. Meist nehmen wir noch ein recht leichtes 70-200mm f4 Tele-Zoom mit, aber nicht immer.
Unser Standard-Setup für Nikon Vollformat kostet weniger als 500 Euro. Ein Tamron Standard-Zoom plus ein altes, gebrauchtes Nikon Tele-Zoom. Beide sind nicht perfekt in Bildqualität und Schnelligkeit, aber relativ leicht und wenn eines kaputt geht, ist dies noch zu verschmerzen.
Manchmal nehmen wir gar nur eine 35mm Festbrennweite mit, manchmal – gerade bei professionellen Shootings – das schwere und große f2.8 70-200mm und manchmal auch andere speziellere Objektive wie ein Ultra-Weitwinkel.
So einfach? Ja, so einfach. :)
Mit unserem Standard-Setup bist du aber sicherlich für über 90% aller Fälle bestens ausgerüstet
Tipps zur Objektivwahl: Was du besser nicht kaufen solltest
Wovon wir abraten sind sogenannte „Suppenzooms“, also Superzoomobjektive wie ein 18-200mm oder 24-300mm. Diese sind qualitativ meist minderwertig. Deine Bilder werden mit diesen garantiert nicht scharf, dafür matschig, zeigen keine brillanten Farben und sind oft mit Fehlfarben oder sonstigem Unheil gesegnet.
Klar, es erscheint verlockend mit einem günstigen Objektiv einen so großen Brennweitenbereich abzudecken. Glaub uns, die Ergebnisse, also deine Bilder werden einfach nicht besonders gut und du wirst womöglich schnell dein Hobby aufgeben deswegen.
Superzoom? Klares nein – Glaub uns, wir waren auch mal so blöd .
Wenn das Geld knapp ist, lieber ein gutes Standardzoom oder ein Tele-Zoom plus ein günstiges „Nifty Fifty“ – also eine 50 Festbrennweite – oder ein 35mm Objektiv.
Mit unserem Standard-Setup bist du aber sicherlich für über 90% aller Fälle bestens ausgerüstet und trägst dir gleichzeitig keinen krummen Rücken auf deinen hoffentlich wunderbaren Bergtouren. Egal ob du Einsteiger oder Profi bist, dieses Setup wird dich in den Bergen selten enttäuschen.
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Ich empfehle dir hier nun noch einige weitere Artikel auf Mountain Moments, die anderen geholfen haben und vielleicht auch für dich sinnvoll sind:
Bergfotografie Ausrüstung: In diesem Artikel haben wir daher die unserer Meinung sinnvolle Ausrüstung für die Bergfotografie zusammengefasst.
Rucksack-Check: Hier haben wir unseren Rucksack geöffnet und zeigen dir, was wir bei einer ganz normalen Wanderung bzw. Mountainbike-Tour in den Alpen dabei haben.
Sonnenuntergang fotografieren im Winter: Was du beim Sonnenuntergang fotografieren im Winter in den Bergen dringend beachten musst.
Ratgeber Bergfotografie: Unser gesammeltes Wissen zur Bergfotografie. Lies diesen Ratgeber, lerne Berge zu fotografieren und machen selbst noch schönere Bergbilder.
Fototipps: Noch nicht genug Tipps für bessere Bergfotos? Hier gehts zu den fünf wichtigen theoretischen Tipps für bessere Bergfotos.
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