Mit Histogramm richtig Belichten – Einfach + Verständlich erklärt
Fragst du dich, wie ein Histogrammen in der Fotografie funktioniert? Möchtest du lernen, wie du ein Histogramm zu interpretieren kannst, damit du zuverlässig deine Bilder gut belichten kannst?
In diesem Artikel erfährst du alles, was du für die Verwendung eines Histogramms in der (Outdoor-)Fotografie wissen musst, einschließlich:
- Was genau ist ein Histogramm?
- Wie interpretiert man die Werte eines Histogramms
- Wie man ein Histogramm verwendet, um Über- und Unterbelichtungen zu vermeiden
- Fallstricke und Fehler bei der Verwendung von Histogrammen
Über den Autor
Ich bin Marius, Gründer von Mountain Moments, Outdoor-Fotograf und Bergliebhaber aus Leidenschaft! Lerne das Mountain Moments Team kennen und lies unsere Tipps, Tricks und Foto-Abenteuergeschichten im Blog.
Wenn du verstehen magst, wie ein Histogramm funktioniert und wozu du es in der Outdoor-Fotografie sinnvoll einsetzen kannst, empfehle ich dir weiterzulesen.
Was genau ist ein Histogramm?
Ein Histogramm zeigt die Menge jedes Lichtpegels (und in fortgeschritteneren Versionen die Menge jeder Farbe bei jedem Helligkeitsgrad) in deinen Bildern.
Das linke Ende zeigt Schwarz an, während das rechte Ende Weiß darstellt.
Ein erfahrener Fotograf kann anhand eines Histogramms sofort erkennen, ob die Belichtung korrekt ist oder ob er nachbessern muss.
Wie interpretiere ich ein Histogramm?
Ein Histogramm ist ein Diagramm mit vertikalen Balken, die jeden Farbton darstellen. Das linke Ende zeigt Schwarz an, während das rechte Ende Weiß darstellt. Die beiden Enden sind entscheidend.
In den meisten Fällen will man, dass alle Informationen zwischen diesen beiden Extremen liegen. Sie sollen sich nicht „an die Ränder drücken“, es sei denn, das Bild ist sehr dunkel oder hell. Es gibt keinen richtigen Weg für jedes Bild, um „richtig“ in die Mitte zu belichten.
Histogramme sind so unterschiedlich wie die Bilder selbst.
Ein Histogramm ist ein Diagramm, das die Verteilung der Bildpixel darstellt, die ein bestimmtes Merkmal aufweisen. Die X-Achse zeigt alle möglichen Werte für die Eigenschaft, während die Y-Achse die Anzahl der Bildpixel mit demselben Wert anzeigt.
Die X-Achse des Histogramms bezieht sich auf die Helligkeit. Wenn also eine große Anzahl von Pixeln den niedrigsten Helligkeitswert (d. h. schwarze Pixel) oder den höchsten Helligkeitswert (d. h. weiße Pixel) hat, ist dein Bild entweder über- oder unterbelichtet.
Die gleiche Logik gilt für das Farbhistogramm der Sättigung einer Farbe.
Bei einer Landschaftsaufnahme mit durchschnittlicher Belichtung befindet sich die Mitte der „Bergspitzen“ in der Mitte des Diagramms. Es sind üblicherweise zwei Spitzen links und rechts der Mitte zu sehen.
Warum solltest Du ein Histogramm verwenden?
Erstens, es ist einfach praktisch und kann bei jedem Foto verwendet werden. Ein Blick auf das Diagramm genügt, um festzustellen, ob dein Bild in Bezug auf Belichtung und Farbverteilung gut oder schlecht ist.
Dies ist besonders wichtig, wenn du im Freien fotografierst. Die Helligkeit deines Bildschirms kann sich je nach den Lichtverhältnissen im Freien ändern oder du siehst z.B. bei Sonneneinstrahlung das Display oder die Anzeige nicht ordentlich.
Das Histogramm ist von diesen äußeren Einflüssen unbeeinflusst und liefert dir die mathematische Wahrheit sehr genau – egal ob die Sonne scheint oder das Display spiegelt oder aus Versehen zu dunkel eingestellt ist.
Der zweite Vorteil eines Histogramms ist, dass es dir grenzenlose Anpassungsmöglichkeiten in der Nachbearbeitung deiner Bilder ermöglicht. Jede Fotobearbeitungssoftware enthält histogramm-basierte Funktionen, mit denen du viele Änderungen vornehmen kannst.
Vorteile der Verwendung eines Histogramms
Histogramme von Bildern ermöglichen es dir, unmittelbar nach oder sogar während der Aufnahme eine Analyse vorzunehmen. Nachdem du dir das kleine Histogramm in der Kamera angesehen hast, kannst du entscheiden, ob du die Aufnahme wiederholen magst oder nicht, und so die Anzahl der schlechten Fotos aufgrund von Belichtungsfehlern begrenzen.
Mountain Moments empfiehlt: Mache je Szene ein Testfoto und prüfe das Histogramm.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines Histogramms in der Fotografie ist, dass es bei der Nachbearbeitung von Belichtung, Kontrast und Farbgenauigkeit hilft. Das Histogramm zeigt dir, was mit der Belichtung nicht stimmt, und hilft dir, dies durch subtile und nuancierte Anpassungen auszugleichen.
Wie Du ein Histogramm zur Verbesserung deiner Fotografie verwendest
In schwierigeren Lichtsituationen – und insbesondere beim fotografieren Outdoor – ist es sinnvoll, das Histogramm zu kontrollieren.
Scheint die Kurve im Histogramm auf der einen oder anderen Seite zu stoppen, oder fällt es zu den Rändern hin sanft ab?
In den meisten Fällen sollte das Histogramm zentriert sein, oder leicht nach links neigen (mit modernen Kameras und aufnahmen im Raw Format ist das kein Problem in der Nachbearbeitung). Einige Fotografen empfehlen das Histogramm nach rechts neigen zu lassen – bei der Outdoorfotografie und mit mordernen Kameras empfehlen wir allerdings eher die Variante links zu wählen, da du „etwas zu dunkel“ leichter korrigieren kannst, als „ein kleines bisschen doch zu hell“.
Wenn die Histogrammkurve ein zu dunkles oder ein zu helles Bild anzeigt, kannst du dies schnell mit entsprechenden Anpassungen in der Belichtung deines Bildes korrigieren.
Wie sieht ein richtig belichtetes Histogramm aus – das ideale Histogramm?
Ein korrekt belichtetes Histogramm kann als eine Kurve mit einer Spitze oder als eine Ansammlung von Spitzen und Tälern aussehen. Eine Kurve mit zwei Spitzen links und rechts der Mitte ist ein übliches Erscheinungsbild eines korrekt belichteten Histogramms in der Landschafts- und Außenfotografie.
Profi-Tipp: In der Natur kann es chaotisch zugehen, vor allem bei Sonnenuntergang, und es lassen sich viele wunderbare Fotos mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen machen. Strebe eher ein Histogramm an, das das Bild nicht ruiniert, als ein perfekt mittiges Histogramm.
Dein Ziel sollte ein funktionales Histogramm sein – die Details kannst du später im Bearbeitungsprozess anpassen.
Wenn du eine langsamere Vorgehensweise bevorzugst und nur eine einzige Aufnahme machen magst, kannst du dir natürlich Zeit nehmen und die optimale Belichtung durch Testaufnahmen oder mithilfe des Live-View-Histogramms (je nach Kamera) ermitteln.
Es gibt zwar kein „ideales“ Histogramm für alle Fälle, aber die meisten Daten sollten sich auf die Mitteltöne konzentrieren. Ein gesundes Histogramm ist also ein solides Diagramm, das nicht zu „dünn“ oder datenschwach ist und idealerweise in der Mitte zentriert ist, ohne dass die Daten nach beiden Seiten ausschlagen. Wie immer ist in der Kunst, wozu die Fotografie zählst, natürlich alles relativ.
Es hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab, was „ideal“ ist – vielleicht hast du ein Bild, das absichtlich dunkel oder „Low Key“ ist. Das Histogramm dieses Bildes erscheint vielleicht überhaupt nicht gleichmäßig verteilt. Helle, „High Key“-Fotos können ebenfalls eine ungleichmäßige Verteilung verursachen. Eine solche Bildentwicklung stellt eine gültige stilistische Präferenz dar.
Für eine optimale Belichtung sollten sowohl die Lichter als auch die Schatten innerhalb der Grenzen des Histogrammrasters bleiben.
Wie werden Deine Outdoor Lieblingsfotos in einem Histogramm aussehen?
Das Histogramm sollte den gesamten Wertebereich auf der X-Achse abdecken, wenn du ein gut belichtetes Foto haben möchtest. Ganz an den Enden, und insbesondere am rechten Ende des Histogramms sollten keine Pixel zu sehen sein.
Ein gut belichtetes Outdoor-Foto hat die meisten Pixel in der Mitte des Helligkeitsbereichs und keine ganz schwarze oder weiße Pixel. Wie genau das Histogramm dazwischen aussieht, hängt vom Bild und deinen Präferenzen ab.
Bei Nachtaufnahmen z.B. ist das Histogramm meist zur linken Seite der Mitte hin verschoben sein. Ein typisches Histogramm eines Landschaftsbildes hat zwei markante Spikes – einen eher dunklen Vordergrund und einen hellen Spike- der helle Himmel tagsüber.
Farbhistogramme
Farbhistogramme funktionieren ähnlich wie Belichtungshistogramme (Standardhistogramme), zeigen aber an, wo sich die Daten in jedem R-, G- und B-Kanal befinden.
In Lightroom wird das Farbhistogramm im gleichen Dialog wie das Belichtungshistogramm angezeigt. All dies wird in einem einzigen Diagramm in der oberen rechten Ecke des Entwicklungsmoduls angezeigt.
Jeder der drei RGB-Kanäle kann in Photoshop, Lightroom und anderen Bildbearbeitungsprogrammen unabhängig voneinander bearbeitet werden.
Zusammenfassung
Auch wenn du die Belichtung mit deinen Augen beurteilen kannst, können Histogramme ein nützliches Werkzeug zur Identifizierung von Belichtungs- und sogar Farbdaten sein.
Histogramme können bei der Erkennung von Datenbeschneidungen oder Spitzenwerten helfen. Wenn es dir um die Maximierung des Tonwertumfangs geht und du eine problematische Lichtsituation vor dir hast, solltest du das Histogramm zu Rate ziehen, insbesondere bei der Outdoor Fotografie. Du kannst das Histogramm während dem Fotografieren nutzen, aber auch später in der Nachbearbeitung deiner Bilder
Setzt du das Histogramm für deine Outdoor-Fotos ein? Wenn ja, wie haben sich dadurch deine Bilder verbessert? Hinterlasse gerne Gedanken in den Kommentaren unten.
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Immer wieder gut, diese Informationen im Sinn zu behalten. Ich benutzte das Histogramm immer, wenn ich draußen bin, auch wenn es schon vorkommt, dass ich in der Eile des Momentes vergesse, das Histogramm zu prüfen. Das ärgert mich dann, weil ich nicht im Raw-Format fotografiere.
Meiner Erfahrung nach ist es auch besser, das Histogramm nach links lehnen zu lassen. Auch wenn ich mit der Belichtung keinen Rand im Histogramm berühre, ist es dennoch häufig der Fall, dass eben doch manche Punkte zu hell oder weiß sind. Ich weiß nicht, ob das üblich ist, oder ein Fehler meiner Kamera. Auch der rote Kanal ist schnell überbelichtet, auch wenn es im allgemeinen Histogramm völlig korrekt aussieht. Ich fotografiere mit einer Nikon D7100.