Glungezer Klettersteig – Genuss-Via Ferrata bei Hall + Beschreibung / Bilder
Einsteigerfreundlicher Klettersteig Nähe Innsbruck – Glungezer Sagen-Klettersteig. Alle Infos mit Wegbeschreibung und vielen Bildern.
Einfache Klettersteige gibt es in Tirol und Innsbruck kaum. Wenn du auf der Suche nach einem solche einsteigerfreundlichen Via Ferrata bist, mit Kindern unterwegs oder einfach einen entspannten, gesicherten Steig gehen möchtest, ist der seit 2021 vollkommen neu renovierte Via Ferrata am Glungezer zu empfehlen. Der Aufstieg per Bergbahn erleichtert den Zustieg enorm – so sind nur rund 600 Höhenmeter, die Hälfte davon etwa versicherter Steig zu erkunden.
Die Sage des Glungezer Riesen
Nach der Sage des Glungezer Riesen bewohnte ein Riese eine Höhle in der Nähe der Glungezerspitze. Er brüllte offenbar oft so laut, dass Lawinen und Muren gen Tulfeiner Alm verheerend ins Tal gingen.
Eines einsamen Tages, versuchte er glühenden Herzens die Gunst der Königstöchter des Hirtenkönigs auf der Tulfeiner Alm zu erlangen. Doch der unbeholfene Riese scheiterte mit seinem Avancen.
Seine Gefühle hatte er der Arme nicht unter Kontrolle: Auf Rache aus, warf er wutentbrannt große Felsblöcke gen Tal und in einen Wildsee. Das schreckliche Schicksal wollte es, dass seine Angebetenen durch dieses Tat das Zeitliche segneten. In seiner Verzweiflung nimmt sich der Riese glühenden Herzens auch Abschied und sich das Leben.
Über den Autor
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Der Glungezer Klettersteig – Einfacher Genusssteig nahe Innsbruck
Ganz so dramatisch wie die Riesen-Sage es vermuten ließe, ist der Glungezer-Klettersteig nicht. Aufgrund der einfachen Routenführung durch selten extrem steiles Gelände, können sich Einsteiger und Kinder hier gut an das Klettersteig-Geschehen herantasten.
Der Via Ferrata ist in 4 Sektionen gegliedert, die durch einen sehr gut markierten Pfad miteinander verbunden sind. Man hat hier nicht das typische Klettersteig-Gefühl, dass man – einmal angefangen – bis zum Ende durchziehen muss. Man geht eher durch felsdurchsetztes Gelände, das zwischendurch mit lustigen und gleichzeitig gesicherten Herausforderungen auf die Klettersteiggeher wartet. Eine besondere Empfehlung für Einsteiger uns Klettersteigfans, die sonst eher mit Höhenangst zu kämpfen haben.
Wer sich überschätzt, kann prinzipiell jederzeit aussteigen und die Sektionen mehr oder weniger leicht umgehen.
Der Klettersteig ist einsteigerfreundlich, da die maximale Schwierigkeit drei kurze B/C-Stellen sind und das Meiste von erfahrenen Berggehern ungesichert bestiegen werden kann.
Zu Beginn ist eine Übungsplatte A/B die von einer sehr kurzen C Stelle gefolgt wird. Sie stellt die schwierigste Stelle dar und gibt dem Klettersteiggeher eine direkte Rückmeldung, ob die Tour weitergegangen werden kann, oder nicht.
Wegbeschreibung Glungezer Klettersteig
Start der Tour ist an der Bergstation der Glungezerbahn. Von hier gut ausgeschildert über den Speicherteich „Zirbensee“ und entlang der Skipiste zu der markanten Y-Masten des Sessellifts (Der Liftmast ist wie ein Y geformt).
Hier das Klettersteigset anlegen. Der Steig startet gegenüber der Skipiste und ist mit Schilder und blau-weissen Markierungen gut sichtbar markiert.
Die erste Sektion beginnt mit einer kurzen Übungsplatte (A) und gleich zur schwierigsten Stelle (B/C). Sie ist nur 2-3 Meter hoch, wer sie schafft, wird den Steig technisch auch bis zum Ende schaffen können.
Der bald folgenden Abschnitt 1 sind zwei getrennte relativ unschwierige Plattengrate (A-B). Im Abschnitt 2 wird die Wegführung etwas überraschender. Hier sind drei markante Stücke zu bewältigen: Zum Ersten einen Spalt bergauf, der sogleich in eine enge Berghöhle bzw Spalt (Rucksack abziehen, A-B) führt. Nach einem weiteren Stück entlang eines Plattengrates erreicht man das fotografische Highlight dieser Tour: Die Seilbrücke.
Nach einem längeren Gehstück gelangt man zum 3. Abschnitt, der mit einem senkrechten ca. 10m hohen Felsblock startet. Diesen gilt es zu erklimmen („Zahn des Riesen“, B/C) – die zweite schwierige Stelle des Klettersteigs.
Nach weiteren Gehstück kommt man zum „Labyrinth“ – hier steig man in ein Felsloch hinab und wieder hinauf – eine willkommene Abwechslung.
Der vierte Abschnitt ist eher klassisches Klettersteiggehen in den unteren Schwierigkeitsgraten. An der „Zauberwand“ (meist A bis B, kurz B/C) kann man sich gut daran versuchen „frei zu klettern“ – das bedeutet zwar mit Sicherung, aber ohne das Seil mit den Händen zu greifen.
Nach dem Ausstieg erreicht man in 10 Minuten die Glungezerhütte. Zum Abstieg empfehlen wir den Wanderweg über das Tulfeinjöchl, die Schäferhütte bzw Skipiste zurück zur Tulfeinalm bzw.Bergstation.
Mountain Moments Tipp: Wir empfehlen für den schönsten Ausblick noch einen 5 minütigen Abstecher auf die Sonnenspitze (2639m), unmittelbar neben der Glungezerhütte zu machen.
Alternative
Wer etwas mehr Zeit übrig hat, kann noch den Panoramaweg mit anschluss an Zirbenweg über Boscheben zur Bergstation der Patscherkofelbahn machen. Es empfiehlt sich vorab das „Zirbenwegticket“ dazu zu kaufen – ein Bus bringt einem von Gondel zu Gondel bzw nach Innsbruck.
Informationen Glungezer Klettersteig
Tipp: Ausrüstungsverleih in Insnbruck, sowie unweit der Talstation im Shop. Klettersteig-Topo hängt vor Ort aus und ist bei der Bergbahn als Flyer erhältlich.
Öffentliche Verkehrsmittel: Per Bus 540 ab Innsbruck Zentrum bis Glungezer Talstation. www.vvt.at
Anreise: Per Auto ab A22 Inntalautobahn Ausfahrt Hall, hier Landesstraße L9 bergauf nach Tulfes. Im Ortszentrum zur Glungezer Bergbahn.
Start/Ziel: Bergstation Glungezer Bergbahn www.glungezerbahn.at
Schwierigkeit: Einsteigertauglicher Klettersteig. A-B, drei kurze B/C Stellen.
Dauer: Klettersteig ca. 3 Stunden. Aufstieg ca. 1 Stunde, Abstieg ca. 1,5 Stunden
Aufstieg/Abstieg: 600
Höchster/tiefster Punkt: 2600m / 2050 m
Einkehrmöglichkeit: Tulfein Alm, Glungezerhütte
Karte: Alpenvereinskarte 31/5 Innsbruck-Umgebung
Weitere Tipps: Klettersteigset beim Shop Nähe Talstation ausleihbar. Zeitbedarf beachten. Einsteiger sollten morgens nicht zu lange herumtrödeln, sonst wird es eng mit der letzten Talfahrt nachmittags.
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