Skihochtour Kaunertal
Weit hinten im Kaunertal ruht das Eis. Einer der letzten, mächtigen Eispanzer der Ostalpen spannt sich von der Weißseespitze bis zur Weißkugel und dem Fluchtkogel. Wir nehmen dich mit auf eine Fototour eines Wochenend-Abenteuers Skihochtour Kaunertal.
Wir starten die frühsommerliche Skihochtour viel zu früh für die müden Knochen am Parkplatz des Skigebiets. Die Skitour auf den Glockturm würde auch jetzt, trotz 2-monatiger Hitzewelle noch fast von der Straße aus machbar sein.
Man bestaunt die wenige Jahre alte Gletscherabdeckung rechts im Bild. Vor rund 7 Jahren etwa dürfte man hier den Gletscher mit einem Flies abgedeckt haben zu uns unbekanntem Zweck. Der ehemalige Gletscher drum herum ist quasi vollständig verschwunden. Gemessen haben wir es nicht, es dürften aber rund 15 Meter Eis der sich erwärmenden Temperatur zum Opfer gefallen sein (ein mit weißem Flies abgedecktes Gletschereis schmilzt sehr viel langsamer #Albeldoefffekt). Unseres Wissens nach wurde das Flies nur einmalig aufgelegt und nicht zum Winter abgedeckt. Eindrücklich jedenfalls.
Allerhand Gletscher und halbwegs netter Schnee umgeben die steileren nordseitigen Wänden
Wir betreten das Gletscherplateau des Gepatschferners. Wie es hier wohl 2050/2100 aussehen wird? Wieviel Eis wird wohl verschwunden sein?
Bildkritik für Fotoenthusiasten: Starke Kontraste zwischen hell und dunkel spiegeln sich in der Dramatik der Wolkenformation im Gegensatz zum statischen Gletscher wieder. Der stehende Mensch zeigt die Weite der Landschaft und gibt Hinweis auf deren Größe und auch er steht als kleiner dunkler Punkt in Kontrast zu den weiten, hellen Flächen.
Nach endlos erscheinender Hatscherei, endlich die „Lifestyleterrasse“ erreicht. Zeit und Raum für stylen, schauen, nichtstun und sinnieren.
Die Sonne schwindet dem Abendgewitter und macht Platz für den Soul.
Die Nacht ist erstaunlich angenehm. Was nur 3h Schlaf am Vortag und langes höhengleiches Queren doch ausmachen. Hinweis: Die Bindung Dynafit Beast mit ihrer Zwangs-Steighilfe ist definitiv nicht für solch weite Querungen gemacht. Wieso man hier nicht eine flache Steighilfe als Konstruktion wählte, bleibt wohl Geheimnis des/der Ingenieurs/e und Produktmanagements.
Skihochtour Kaunertal
Am zweiten Tag geht es wieder über das flache Gletscherplateau, diesmal Richtung Südwest zur Hinteren Hintereisspitze. Ob die schonmal jemand anders befahren hat? Besonders schwer ist sie nicht, der Schnee ist dennoch zum Aufsteigen anspruchsvoll. Bis zur Hüfte sinken wir oft in der Steilwand ein. Jeder Schritt will einzeln vorbereitet sein: Beide Arme vor und Halt suchen, Knie nach vorne, vordrücken, nochmal Kniedrücken, Fuß hoch und rein in das vorgedrückte Loch, zwei-dreimal feststampfen, Gewicht auf den neuen Schritt und wieder 20cm weiter oben. Hunderte Wiederholungen. Das Gleichnis mit der Maus, der Milchschüssel und der Butter.
Die Abfahrten von der Hintereisspitze und Weißseespitze sind recht angenehm. Manchmal brechen wir etwas ein, meist trägt der heute weiche Harschdeckel und das bisschen Neuschnee-Zucker obendrauf sieht zumindest optisch ansprechend aus.
„Die Bindung Dynafit Beast mit iherer Zwangs-Steighilfe ist definitiv nicht für solch weite Querungen gemacht. Wieso man hier nicht eine flache Steighilfe als Konstruktion wählte, bleibt wohl Geheimnis des/der Ingenieurs/e und Produktmanagements.“
Na immerhin hat sie gehalten, Schrottator :-) Schönes Bild mit den Wolken, muss ich mal versuchen. Ist es mit Presets nachträglich verbessert worden? Oder hast du die Kamera gleich beim Fotografieren eingestellt?
Ob das Secret Presets oder gleich der Secret Soul Button im versteckten Kameramenü war? Vielleicht hat er ja beides kombiniert! ;) (Oder eben die Kontraste einfach verstärkt und die Helligkeit/Kontraste ausbalanciert in LR ;))
Merci, muss mal nach dem versteckten Kameramenü schauen… :-)