Der Lightroom-Killer? Luminar Neo im Test (Vom Profi für alle Fotografen)


Luminar Neo ist keine Revolution, aber eine klare Ansage an Adobe: Preisgünstig, weniger Ballast, mehr Unterstützung durch KI – und ein Programm, das Hobbyfotografen begeistert, Profis aber schnell an Grenzen bringt. Zwischen cleveren Automatikfunktionen und eklatanten Schwächen im Datenmanagement zeigt sich, ob man Bilder „nur schön“ machen oder zuverlässig über Jahre verwalten will.​ Unser Luminar Neo Testbericht aus Sicht eines Fotografen – auch für Hobbyfotografen.


Über den Autor
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Luminar Neo lockt mit eindrucksvollen KI-Werkzeugen, günstigem Einmalpreis (statt teurem Abonnement), intuitiver Bedienung und einem deutlich schlankeren Funktionsumfang als Lightroom – ideal für alle, die Bilder schnell und ohne viel Technikballast bearbeiten möchten. Doch ausgerechnet dort, wo es für Profis ernst wird – bei Tempo, Katalogstabilität und Datenmanagement – zeigt die Software ihre wunden Punkte. Ein starkes Kreativwerkzeug, das je nach Anspruch entweder zur klaren Empfehlung oder zum frustrierendem Ausschlusskriterium wird.​

Im Folgenden gehe ich auf die einzelnen Punkte dieses Testberichts und Überblicks näher ein und betrachte das Programm dabei aus mehreren Blickwinkeln: Als Profifotograf habe ich, wie die meisten anderen Profis in ihrem Fach, gänzlich andere Anforderungen, als ein Hobbyfotograf. Ich versuche beide Blickwinkel zu belichten – die Schlüsse daraus sind mitunter sehr unterschiedlich. Ich möchte hiermit sowohl den erfahrenen Fotografen helfen, als auch vielen unserer Kunden, die die Fotografie erlernen möchten oder sie vertiefen.

Ich vergleiche dabei das Programm mit dem monopolistischen Marktführer Adobe Lightroom, sowie etwas mit der gratis-Software Darktable.

Luminar Neo Test: Leichter Einsatz mit schnellen Ergebnissen – das ist der große Pluspunkt von Luminar.

Preise und Preis-Leistung Luminar vs. Lightroom

Adobe Lightroom kostet aktuell ca. 200 Euro pro Jahr und ist ausschließlich im Abonnement-Modell zu beziehen. Luminar Neo dagegen ist ein mit rund 70-100 Euro deutlich günstiger und zudem ein Einmalpreis. Ein klares Argument für Luminar, insbesonere für Einsteiger und Hobbyfotografen.

Selbst für Profis ist das jährliche 200 Euro- Abonnement von Adobe ein Brocken – insbesondere, wenn man in Betracht zieht, dass seit 2015 nur sehr wenig echte Programm-Entwicklung angekommen ist.

Darktable hingegen ist als Open Source Software gratis zu beziehen und auf Spendenbasis angelegt. Das Programm hat dabei einen sehr professionellen Ansatz – und ist für Amateure frei Haus quasi erstmal nicht bedienbar. Es braucht genaues Backgroundwissen darüber, wie Fotoentwicklung funktioniert.

Dieser Punkt geht klar an Luminar (und eingeschränkt an Darktable).

Luminar Neo Test: Die modernen AI Funktionen – hier das AI-Schärfen – bringen gute bis sehr gute Ergebnisse, stellen die Geduld aber mitunter auf eine harte Probe. Teils mehrere Minuten Wartezeit; für Profis, wo Zeit Geld ist, ist dies mehr hinderlich als nützlich.

Luminar – Datenmanagement und Workflow

Beim Import spielt Luminar Neo seine Stärke aus: Bilder sind schnell eingebunden, die Oberfläche bleibt übersichtlich, und der Einstieg gelingt ohne Blick in ein Handbuch. Was fehlt, sind jedoch entscheidende Bausteine für professionelle Workflows: Es gibt keine XMP-Dateien, keine IPTC-Verwaltung und keine integrierte Verschlagwortung; Metadaten müssen bei Bedarf über Tools wie Adobe Bridge sehr umständlich gepflegt werden.​​

Ist das Bediengefühl klar und übersichtlich kommt hier nun der große Nachteil zu Trage: Ein Datenmanagenemt ist quasi nicht vorhanden.

  1. Statt die Entwicklungsschritte in externen Sidecar-Dateien zu sichern, speichert Luminar Neo Bearbeitungen im eigenen Katalogsystem, was bei Katalogfehlern typischerweise zum Problem werden kann (mehr dazu später). Wer schon mehrfach Datenbanken crashen sah oder Archive über viele Jahre pflegt, wird dieses Design als deutliches Risiko einstufen.​
  2. Ausserdem fehlen wichtige Funktionen, um die fertig bearbeiteten Bilder ordentlich in einer Ordnerstruktur zu exportieren und wieder auffindbar zu machen. Die Exportfunktion ist klar und überischtlich – aber gleichzeitig fehlen für Profis essentielle Einstellungen wie Dateibenennung, sowie Integration eines Logo zum Branding.
Luminar Neo Test: Schnelle Ergebnisse mit einem Preset sowie kleinen Nachbesserungen. Positiv auch: Die Möglichkeit direkt den Vor-Nachher-Status zu kontrollieren per Slider (rechts unten)

Luminar – Erster positiver Eindruck: Ansicht und Bediengefühl

Der erste Eindruck von Luminar ist die klare Bedienoberfläche. Links ist ein Dateibaum, oben eine kleine Leiste mit drei Schritten zur eigentlichen Bearbeitung. Oben rechts ein Exportieren-Ordner, die Bildmitte dient zum Ordnen oder der eigentlichen Bearbeitung. Unten ist eine kleine Leiste zum Durchklicken der Bilder und rechts Presets und einzelne Reiter zur Bearbeitung einzelner Bilder. Profis kennen dies genau so von Lightroom: schnelle Auswahl, einfache Handhabung., bekannter Workflow (auf den ersten Blick) Positiv fällt auf, dass Bilder beim Durchsehen etwas flotter laden, was gerade bei großen Serien angenehm ist.​

Gleichzeitig verzichtet Luminar auf Komfortfunktionen wie das automatische Weiterblättern nach einer Bewertung, wie es manche Profis aus Lightroom gewohnt sind. Die Detailansicht zum Prüfen der Schärfe öffnet zügig, und die Vorher-Nachher-Ansicht ist klar gelöst – zwei Punkte, die im Alltag tatsächlich Zeit sparen können.​

Die generelle Bedieungung fühlt sich klar und offensichtlich an. Wenige Funktionen, aufs Wesentliche reduziert. Ein Katalog zum Bewerten, zwei Optionen zum Bilder-Edit sowie die Exportfunktion. Wo Lightroom bereits sehr überladen wirkt und Einsteiger abschreckt, glänzt Luminar. Der Fokus des Programms liegt auf Überischtlichkeit und schnellen vorzeigbaren Ergebnissen.

Stärken von Luminar: KI und Kreativfunktionen

Luminar Neo nutzt KI konsequent als Assistent: Automatische Motiv- und Szenenerkennung, vorgeschlagene AI-Presets und Tools wie „Verstärken AI“ ermöglichen es, in wenigen Sekunden aus Rohmaterial vorzeigbare Bilder zu machen. Für alle, die nicht in jedes Modul tief einsteigen wollen, ist das ein echter Produktivitätsgewinn.​ Mit 2 Clicks und ein bisschen die ein oder zwei Regler nach links oder rechts ziehen – und schon hat man ein durchaus gut vorzeigbares Ergebnis.

Erweiterungen wie Noiseless AI und SuperSharp AI liefern überzeugende Ergebnisse bei Rauschreduzierung und Nachschärfung und können für anspruchsvolle Fotografen ein starkes Zusatzwerkzeug sein – selbst, wenn die eigentliche Entwicklung weiterhin in Lightroom oder einem anderen RAW-Konverter erfolgt. Panorama-Funktionen und eine gute Hochskalierung runden das Paket für Landschafts- und Outdoor-Fotografen ab.​

Luminars große Schwächen: Präzision, Tempo, Stabilität und fehlende Profi-Funktionen

Wo es Licht gibt, gibt es immer auch Schatten. Bei Luminar überwiegt zuerst der positive Gesamteindruck – geht man weiter ins Detail kommen aber immer mehr Schatten – teils extrem große – ans Tageslicht. Fehlende Profi-Funktionen und Workflow-Behinderungen treten schnell auf, will man etwas mehr vom Programm, als nur Presets und den schnellen Effekt.

Bei fein abgestimmten Farbkorrekturen und detaillierter Tonwertarbeit merkt man Luminar Neo seine Ausrichtung auf Einfachheit an: Die Werkzeuge greifen weniger granular als in Lightroom oder Darktable und lassen bei komplexen Motiven weniger Spielraum. Zum Beispiel sind auch wichtige Funktionen wie „Synchronisieren“ von Bearbeitungsschritten nicht klar und durchgehend einsetzbar. Für präzise Serienarbeit – etwa in kommerziellen Produktionen – wird das schnell zum Bremsklotz.​

Hinzu kommen hohe Leistungsanforderungen: In meinem 2023er Laptop-Modell (Kaufpreis knapp über 1000 Euro) bringt das Programm den Rechner über sein Limit. Hohe CPU-Last, zähe Reaktionszeiten und lange Exportdauer sind keine Ausnahme, insbesondere bei rechenintensiven KI-Funktionen. Wenn dann noch Katalogprobleme auftreten und Bearbeitungsstände nicht zuverlässig erhalten bleiben, sowie Detailfunktionen immer wieder zu seltsamen, mühseligen Sprüngen im Programm führen, ist die Grenze zur Unzuverlässigkeit aus professioneller Sicht überschritten.​

Im Vergleich: Als Profi habe ich für ein Set durch den Einsatz einiger AI-Tools sowie den teils versteckten Funktionen mehr als doppelt solange für ein typisches Projekt gebraucht als mit einem veralteten Lightroom Programm aus 2018.

Zugegeben: Ein Einsteiger wird diese Probleme alle eine Weile lang gar nicht erkennen können oder überhaupt erfahren. Wenn du Foto-Einsteiger bist, und die Begriffe nicht kennst, die ich hier verwenden – dann brauchst du dich darum erstmal auch nicht zu kümmern (das kommt später in deiner Reise).

Funktionen, die man als Profi braucht, und die effektive Zeit sparen (wenn man diese Schritte automatisiert in seinen Fingerspitzen hat), würden viele Einsteiger wiederum überfordern. Ich sehe dies auf unseren praktischen Foto-Workshops wenn es um die Bildbearbeitung geht. Der Einstieg in das Konkurrenzprogramm Lightroom ist deutlich schwieriger und aufwändiger. Die vielen Optionen überfordern hier schnell. Bis ich als Workshop-Leiter den Teilnehmern die eigentliche Bearbeitung erklären kann, sind oft 1-2 Stunden vergangen die bei Lightroom an Programm-Details verloren gehen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist dann dahin, der Lerneffekt ist gleich null – die Einstiegs-Hürde bei Lightroom ist hoch, der Spaß gering zu Beginn.

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Zielgruppen: Für wen lohnt sich Luminar Neo?

Für Berufsfotografen mit hohen Anforderungen an Datenmanagement, Langzeitarchivierung und reproduzierbare Präzision ist Luminar Neo derzeit nur Ergänzung als Ersatz. Es eignet sich gut als Plugin oder Zusatzmodul, etwa für Entrauschen, Schärfen oder schnelle kreative Looks in Kombination mit etablierten Workhorses wie Lightroom.​

Hobbyfotografen, Outdoor-Shooter und Content-Creator profitieren dagegen stark von der Mischung aus einfacher Oberfläche, vielen Presets und wirkungsvollen KI-Helfern. In Kombination mit kostenlosen Werkzeugen wie Bridge und Darktable entsteht ein leistungsfähiger, kostenbewusster Workflow ohne Abo-Zwang.​

Für Einsteiger in die Bildbearbeitung ist Luminar daher ein klarer Kauftip. Einfacher Einstieg mit Option auf mehr professionelle Funktionen in den versteckten Bereich ist recht ideal gelöst.

Lightroom-Konkurrenz: Wie nah kommt Luminar?

Als „Lightroom-Killer“ geht Luminar Neo deutlich vorbei – aber nicht aus Mangel an Ideen, sondern an Tiefe und Robustheit. Es macht vieles richtig: eine auf das Wesentliche reduzierte Bedienung, starke KI-Funktionen und eine klare Ansprache für Einsteiger und Fortgeschrittene, die schnell Ergebnisse sehen möchten.​

Um Lightroom ernsthaft zu übertrumpfen, bräuchte Luminar ein solides Datenmanagement, feinere Einstellmöglichkeiten in der Entwicklung und mehr Stabilität bei großen Katalogen. Gelingt dieser Schritt, könnte aus der Alternative tatsächlich ein ernsthafter Ersatz werden – bis dahin bleibt Luminar Neo vor allem eines: ein optionales Zweitwerkzeug und ein großartiger Einstieg in moderne, KI-gestützte Bildbearbeitung.

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